In der DDR nahm das Kino eine zentrale Rolle in der Kulturpolitik ein. Es diente nicht nur der Unterhaltung, sondern auch der Vermittlung politischer Botschaften. Die staatliche Filmgesellschaft DEFA, 1946 gegründet, produzierte eine Vielzahl von Filmen, die die gesellschaftlichen Werte der DDR widerspiegelten.
Im Laufe der Jahre formte sich ein Ensemble von Schauspielern, die zu Kultfiguren wurden und deren Popularität bis heute anhält. Die DEFA brachte Schauspieler wie Manfred Krug und Armin Mueller-Stahl hervor, die den DDR-Film entscheidend prägten und deren Einfluss weit über die Grenzen des Landes hinausging.
Ikonische Schauspieler aus der DDR
Sandra Hüller
In Suhl geboren, erlangte Sandra Hüller mit ihrer Rolle in “Requiem” Bekanntheit und wurde mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet. Ihr internationaler Durchbruch kam mit Maren Ades gefeiertem Film “Toni Erdmann”, der weltweit für Aufsehen sorgte. Ihre Karriere ist ein Beispiel dafür, wie Schauspieler aus dem Osten Deutschlands auch nach der Wende im internationalen Filmgeschäft Fuß fassen konnten.
Antje Traue
Mit starken Auftritten im deutschen Kino machte sich Antje Traue schnell einen Namen, bevor sie in Hollywood mit Filmen wie “Man of Steel” den internationalen Durchbruch schaffte. Auch in der erfolgreichen Netflix-Serie “Dark” zeigte sie ihr vielseitiges Talent. Diese Entwicklung verdeutlicht, wie Schauspieler aus der DDR ihre Karrieren nach der Wiedervereinigung auf globaler Ebene weiterführten.
Matthias Schweighöfer
Schweighöfer, in Ost-Berlin geboren, gehört heute zu den erfolgreichsten deutschen Schauspielern und Regisseuren. Seine Karriere begann in Deutschland, doch seine Arbeiten wie “Army of Thieves” und “You Are Wanted” brachten ihm auch international Beachtung. Der Übergang vom Schauspieler zum Regisseur zeigt die vielfältigen Wege, die einige der talentiertesten Künstler nach der Wende eingeschlagen haben.
Armin Mueller-Stahl
Mueller-Stahl zählte in den 1960er und 70er Jahren zu den beliebtesten Schauspielern in der DDR. Nach seiner Übersiedlung in den Westen setzte er seine Karriere in Filmen wie “Lola” und dem international anerkannten “Eastern Promises” fort. Sein Werdegang steht exemplarisch für viele DDR-Künstler, die nach der Ausreise neue Wege in der Filmwelt beschritten.
Christian Friedel
Christian Friedel, bekannt durch seine Rolle in “Babylon Berlin” und dem preisgekrönten Film “The Zone of Interest”, zeigt, wie auch jüngere Schauspieler, die in der DDR geboren wurden, eine Brücke zwischen Ost- und Westdeutschland schlagen und gleichzeitig im internationalen Filmgeschehen erfolgreich sind.
Sylvester Groth
Groth, geboren in Jerichow, etablierte sich als vielseitiger Schauspieler im Theater und Film. Besonders bekannt wurde er durch seine Rolle in Quentin Tarantinos “Inglourious Basterds” sowie der Netflix-Serie “Dark”. Er symbolisiert die vielen Facetten der ostdeutschen Schauspielkunst, die heute international Anerkennung findet.
Ulrich Mühe
Als Star des oscarprämierten Films “Das Leben der Anderen” bleibt Ulrich Mühe unvergessen. Er war einer der prägendsten Schauspieler der DDR und blieb auch nach der Wende ein herausragender Vertreter des deutschen Films. Sein Engagement in kritischen und anspruchsvollen Rollen spiegelt das Erbe des DDR-Films wider.
Veruschka von Lehndorff
Veruschka, Tochter eines preußischen Grafen, der im Widerstand gegen Hitler sein Leben ließ, erlangte als Model internationale Bekanntheit, bevor sie mit Rollen in Filmen wie “Blow-Up” auch in der Filmwelt Fuß fasste. Ihre ungewöhnliche Biografie ist ein Beispiel für die vielfältigen Lebenswege, die ostdeutsche Künstler nach dem Zweiten Weltkrieg einschlugen.
Katharina Thalbach
Katharina Thalbach, Tochter einer Schauspielerin und eines Regisseurs, wurde in Ost-Berlin geboren und prägte das DDR-Kino in Filmen wie “Die Blechtrommel”. Heute ist sie eine der angesehensten Schauspielerinnen und Regisseurinnen in Deutschland.
Nora Tschirner
Geboren in Ost-Berlin, schaffte es Nora Tschirner, sich als Schauspielerin und Produzentin im gesamtdeutschen Film zu etablieren. Ihre Rollen in Filmen wie “Keinohrhasen” zeigen, wie sich der Humor und die Erzähltradition der DDR auch im gesamtdeutschen Kino durchsetzen konnten.
Die Rolle der DEFA im DDR-Kino
Die DEFA, die einzige staatliche Filmproduktionsfirma der DDR, prägte über 40 Jahre das Kino in Ostdeutschland. Ihre Produktionen reichten von antifaschistischen Filmen bis hin zu leichten Komödien und Kinderfilmen. Mit über 700 produzierten Spielfilmen und einer Vielzahl an Dokumentationen stellte sie sicher, dass der DDR-Film eine eigene Identität entwickelte.
Stars wie Manfred Krug, Armin Mueller-Stahl und Angelica Domröse fanden über die DEFA hinaus auch im gesamtdeutschen Film Fuß. Trotz der ideologischen Beschränkungen, unter denen die DEFA arbeitete, bleibt ihr Beitrag zur deutschen Filmgeschichte unbestritten.